Imkerei Holzberger
Wissen
Erweitere dein Wissen über Honig und Bienen
Wie entsteht Honig?
So entsteht Honig
Honig ist ein Produkt der Bienen.
Bienen sammeln Blütennektar und andere süße Pflanzensäfte, indem sie diese über ihren Rüssel aufnehmen. Auch zuckerhaltige Ausscheidungen von Pflanzenläusen (Honigtau) dienen den Bienen als Grundlage für die Honigherstellung. Im Körper der Biene werden den gesammelten Säften spezielle Enzyme beigemischt, wodurch sich deren Zusammensetzung ändert. Die Bienen transportieren die Säfte schließlich in den Bienenstock, wo sie in Waben gespeichert werden und zu Honig heranreifen.
Bis der Honig reif ist, sind jedoch unzählig viele Arbeitsschritte nötig: Die Blütensäfte werden innerhalb des Bienenstocks immer wieder umgelagert, indem sie wiederholt von den Bienen aufgenommen und wieder abgegeben werden. Dabei gelangen immer wieder Enzyme, Säuren und andere Eiweiße von der Biene in den Nektar, die zur Eindickung und Reifung des Honigs beitragen. Der Honig wird von den Bienen im Bienenstock auch getrocknet, sodass der Wassergehalt im Honig sinkt, was den Honig haltbar macht und diesen eindickt. Ist der Honig vollständig eingedickt, wird er von den Bienen mit einer luftundurchlässigen Wachsschicht überzogen. Dies ist das Zeichen, dass der Honig reif ist und geerntet werden kann. Für die Honig Ernte stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, wie z.B. das Schleudern.


Woraus besteht Honig?
Daraus besteht Honig

Honig besteht zu 75% aus sogenanntem Invertzucker, d.h. einem Gemisch aus gleichen Teilen Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Zudem enthält er 20% Wasser sowie weitere Zuckerarten (z.B. Saccharose, Maltose), die von der jeweiligen Honig Sorte abhängig sind.
100 Gramm Honig enthalten außerdem 0,2 Gramm Mineralstoffe (z.B. Kalzium, Kalium, Natrium, Chlor). Daneben finden sich auch Enzyme, Aminosäuren, Spurenelemente (z.B. Eisen, Zink, Kupfer) und Vitamine (z.B. Vitamin C, Thiamin, Riboflavin und Niacin) im Honig – allerdings insgesamt in nur sehr geringen Mengen. Je nach Honig Sorte kann die genaue Zusammensetzung des Honigs immer wieder variieren.
Honig hat einen relativ hohen Energiegehalt, er liegt bei etwa 320 kcal pro 100 Gramm. Aufgrund des hohen Zucker- und gleichzeitig geringen Wassergehalts ist Honig sehr lange haltbar.


Verwenden von Honig
Honig in der Ernährung
Honig ist ein beliebtes Nahrungsmittel, sei es als Brotaufstrich oder als Süßungsmittel. Besonders beliebt ist Honig z.B. in Getränken wie Tee oder zur Zubereitung von Süßspeisen; Honig kann aber auch zum Verfeinern von deftigen Gerichten verwendet werden.
Honig hat einen geringeren Kaloriengehalt als herkömmlicher Zucker, aber eine stärkere Süßkraft. Verwendet man also Honig zum Süßen, reicht eine geringere Menge aus und gleichzeitig werden Kalorien gespart. Die im Honig enthaltenen Zuckerverbindungen scheinen zudem für den Stoffwechsel weniger belastend zu sein als herkömmlicher Haushaltszucker, denn Sie führen zu weniger starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels, wodurch z.B. Heißhungerattacken vermindert werden. Das kann vor allem für Menschen mit Übergewicht oder mit dem Wunsch, abzunehmen, von Vorteil sein.
Frei von Zucker ist Honig aber nicht, im Gegenteil! Auch wenn Honig eine mögliche Alternative zu herkömmlichem Zucker darstellt, kann er dennoch nicht völlig bedenkenlos eingesetzt werden. Dies gilt auch dann, wenn es um die Kariesprophylaxe bei Kindern geht: Das heißt, auch mit Honig gesüßte Getränke oder Speisen sollten Kindern nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen.

Honig in der Medizin
In der Volksheilkunde kommt dem Honig seit jeher große Bedeutung zu. Honig ist als Hausmittel weit verbreitet und beliebt.
Dem Honig wird eine entzündungshemmende, antibiotische und antiallergische Wirkung nachgesagt. Zudem soll Honig auch das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System stärken.
Aus pharmakologischer Sicht kann Honig zwar nicht als Heilmittel bezeichnet werden, denn Inhaltsstoffe, wie z.B. bestimmte Enzyme oder Vitamine, sind nachweislich nur in Spuren vorhanden. Dennoch ist der Einsatz von Honig im komplementärmedizinischen Bereich beliebt. Die Anwendung von Bienenprodukten wie Honig, Propolis, Bienenwachs, Bienengift und Bienenstockluft zu Heilzwecken, wird als Apitherapie bezeichnet.
Ein gängiges Einsatzgebiet von Honig ist bei der Versorgung von Wunden. Die Zusammensetzung des Honigs verhindert, dass Krankheitserreger sich darin vermehren können, denn Honig entzieht Bakterien Wasser und bewirkt so, dass sie absterben und schrumpfen. Zudem wurden spezielle Inhaltsstoffe gefunden („Inhibine“), die Krankheitserreger bekämpfen können. Honig auf einer Wunde kann eine desinfizierende und antibiotische Wirkung haben, kann Entzündungen lindern und eine Wunde zum Abheilen bringen.
Honig kann aufgrund des relativ hohen Fruchtzuckeranteils auch einen abführenden Effekt haben. Dieser wird vor allem bei Kindern mit Verstopfung oft genutzt: Ein bis zwei Löffel Honig können Erleichterung bringen.
Honig wird eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem nachgesagt. Seit jeher wird Honig als Hausmittel zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt. In einer Beobachtungsstudie konnte gezeigt werden, dass sich die Anzahl bestimmter Immunzellen (T-Lymphozyten) durch die tägliche Einnahme von Honig etwas erhöhen kann. Zudem gaben die Teilnehmer der Studie an, sich seit der täglichen Einnahme von Honig insgesamt gesünder und fitter und weniger anfällig für Infektionen zu fühlen.
Ob Honig nun tatsächlich eine nachweisbare Wirkung auf das Immunsystem hat, darüber wird viel diskutiert. Fest steht, dass warme Milch mit Honig und Tee mit Honig zu den beliebtesten Maßnahmen gegen Halsschmerzen und Erkältung gehören – egal, ob nun tatsächlich entzündungshemmende Eigenschaften des Honigs dahinterstecken oder ob der Honig durch seine cremige Konsistenz und seinen angenehmen Geschmack das Kratzen im Hals lindert.

Fun Fact: Honig wieder flüssig machen
Echter Imker Honig kristallisiert. - das ist nunmal so -
Vielleicht wundern Sie sich, dass der Honig in Ihrem Schrank nicht mehr flüssig ist? - Der Honig ist kristallisiert. Das Kristallisieren von Honig ist ein normaler Vorgang und betrifft beinahe jeden echten Imker Honig. Nur wenige Sorten wie z.B. Lindenblüten oder Waldohnig bleiben für eine lange Zeit flüssig.
GUT ZU WISSEN: Kristallisierter Honig ist noch immer gut, er ist nur nicht mehr fließfähig.
Also... was tun?
Wenn Sie Ihren Honig wieder flüssig werden lassen möchten, dann erwärmen Sie den Honig auf maximal 40 Grad.
Stellen Sie das Honigglas dazu - mit geschlossenem Deckel- in ein Wasserbad.
Sie werden erleben, wie die Honigkristalle langsam dahinschmelzen und der Honig wieder fließfähig wird.
